„Unconscious Places“

Unconscious Places – Unbewusste Orte nannte er schon früh den Werkteil seiner Straßenfotografien, den er  – ausgehend von Düsseldorf über London und New York bis nach Japan, China, Peru und Russland erweiterte. Der Titel deutet dabei bereits an, dass es Struth nicht um Prachtstraßen, Promenaden oder berühmte Boulevards geht, mit denen sich die großen Städte gerne schmücken. Ihn – und die wachsende Zahl seiner Interpreten, Soziologen, Städteplaner und Architekten – interessiert vielmehr die direkt oder indirekt ablesbare Wechselwirkung zwischen gebauten städtischen Raum und dessen Nutzern, den Menschen, die in Struths Bildern zwar selten vorkommen, die von ihrer baulichen Umgebung jedoch ebenso geprägt werden wie sie sie selbst prägen. Architektur und Urbanität, lokale Bautradition und internationaler Stil, Vergangenheit und Gegenwart, geographische Eigenheiten und Globalisierungstendenzen – all das, was meist unbewusst wahrgenommen wird, bringen Struths strenge und sorgfältig komponierte Fotografien von eher unspektakulären Straßenzügen Bild für Bild zu Bewusstsein.

Eine Auswahl dieser Arbeiten wurde zuletzt in Thomas Struth’s bisher umfangreichsten Ausstellung am Museo Guggenheim Bilbao gezeigt (02. Oktober 2019 – 19. Januar 2020). Gerahmt wurden diese in CONSERVO-Magnetrahmen von HALBE, mit Bildsicherung und Mirogard Museumsglas. Die filigrane Sonderleiste aus Massivholz, lackiert in einem vom Künstler definierten Grauton, ist gewissermaßen Struths Markenzeichen bei der Bildeinrahmung und unterstreicht die Wirkung der Bilder optimal, ohne zu viel Aufmerksamkeit auf den Bilderrahmen zu lenken.

© FMGB Guggenheim Bilbao Museoa / Photo by Erika Barahona Ede