Worauf muss geachtet werden?

Anlässlich seiner Einladung zur Ausstellung „Im Detail. Die Welt der Konservierung und Restaurierung“ sprachen wir mit Alexander Fohs – Staatl. gepr. Restaurator für Bibliotheks- und Archivgut und zuständig für die Grafikrestaurierung der Tiroler Landesmuseen – zum Thema konservatorische Einrahmung. Viele seiner aktuellen Restaurierungsfälle weisen Schäden durch unsachgemäße Archivierung oder Einrahmung auf. Denn niemand hat vor Jahrhunderten daran gedacht, dass Werke mal im Museum landen oder zu wichtigen Zeitzeugen werden. Auch wir wissen nicht, was mal mit unseren Bildern passiert. Wird der heute noch unbekannte Künstler irgendwann ein Star, wird der Fotodruck zum Unikat, weil die Bilddatei verloren gegangen ist oder ist diese eine Zeichnung die einzige Erinnerung an einen lieben Menschen.

Wer ein Bild besitzt, möchte es bewahren, seinen Zustand und damit seinen Wert erhalten. Aber keiner kann sich daran erfreuen, wenn sie in dunklen Archiven schlummern. Werden ein paar grundlegende Punkte beachtet, lassen sich Bilder guten Gewissens zeigen und für die Zukunft erhalten. Doch je empfindlicher oder wertvoller das Bild, desto höher sollte der Grad des Schutzes sein.

Die Bandbreite reicht dabei von selbst reproduzierbaren Bildern, wie eigene Fotodrucke über teure Editionen oder Unikate bis hin zu Jahrhunderte alten Dokumenten, Urkunden und Werken. Auch bei eigenen Drucken sollten – schon aus Gründen der Nachhaltigkeit – vermeidbare Schäden umgangen werden. Bei einzigartigen Werken versteht sich die Notwendigkeit von selbst.

Fünf Punkte einer konservatorischen Einrahmung

Papier und Farbe von Bildern unterliegen wie alles einem Alterungsprozess. Licht, Säuren, Klebstoffe und Luftfeuchtigkeit können dies beschleunigen und irreparable Schäden hervorrufen. Deshalb muss eine gute Einrahmung schädliche Umweltfaktoren abhalten und darf selbst keine Schäden verursachen. Nicht jeder Bilderrahmen schafft diese Voraussetzungen und auch MDF Rückwände erfüllen nicht die Mindestanforderungen. Daher sind alle HALBE Magnetrahmen mit PAT getesteter Hartschaumplatte oder alterungsbeständiger Rückwand aus Klug-Wellkarton ausgestattet und bieten somit die beste Basis für eine konservatorische Einrahmung.

Denn es zahlt sich aus, die Basics der konservatorischen Einrahmung zu beachten um später nicht aufwendig – wenn überhaupt möglich – zu restaurieren. Diese fünf Punkte bilden die Grundlage:

  1. Licht: Schutz vor Licht, insbesondere UV-Licht
  2. Abstand: Kontakt mit Glas vermeiden
  3. Material: Kontakt nur mit säurefreiem und alterungsbeständigem Material
  4. Montage: Verklebung vermeiden
  5. Umgebung

Alle Punkte mit Beispielen finden Sie hier: https://www.halbe-rahmen.de/wissen/konservatorische-einrahmung/

Wer diese fünf Tipps beherzigt hat viel für den Werterhalt seiner Bilder getan. Bei wirklichen Schätzen findet man über den Verband der Restauratoren www.restauratoren.de Experten vor Ort. Unterstützung wurde dieser Artikel durch Alexander Fohs – Tiroler Landesmuseum und Michael Kühner – KLUG CONSERVATION.

Das Tiroler Landesmuseum gibt bis zum 25.6.2023 in der Ausstellung „Im Detail. Die Welt der Konservierung und Restaurierung“ einen Einblick in die oft verborgene Welt der Konservierung und Restaurierung.

Konservatorische Einrahmung 101
© Tiroler Landesmuseen, Günter Richard Wett