Interview mit Tim

Nahezu täglich erreichen uns Fragen rund um das Thema Passepartout im Bilderrahmen. Wofür braucht man überhaupt ein Passepartout? Welche Größe muss der Ausschnitt haben? Welchen Farbton wähle ich am besten? Darüber sprechen wir mit Tim, unserem Experten für Passepartout und Einrahmung.

Tim, was genau ist ein Passepartout?

Ein Passepartout ist ein in der Mitte ausgeschnittener Museumskarton, der zwischen Bild und Glas gelegt wird. Es ist ein farbiger Rand rund ums Bild, der zusätzlichen Abstand zur Umgebung schafft und so den Blick stärker auf das Bild lenkt.

Und wozu braucht man ein Passepartout?

Die Rahmung mit Passepartout zählt zur klassischsten Form der Bildpräsentation. Dabei sind drei Aspekte wichtig:

  1. Gestaltung: Man versucht, dem Bild mehr Raum zur Umgebung zu geben, um die Wirkung des Bildes zu verstärken oder um kleine Bilder größer wirken zu lassen.
  2. Konservatorisch: Mit Passepartout liegt das Glas nicht auf dem Bild auf, das ist enorm wichtig bei z.B. losen Farben, Pastellen oder Kreidezeichnungen.
  3. Bestehendes verändern: So lassen sich Bilder an Standardrahmen anpassen, z.B., wenn in Museen mit einheitlichen Wechselrahmen gearbeitet wird.

Ich habe mich für ein Passepartout entschieden. Wie gestalte ich es nun am besten?

Man denkt üblicherweise vom Bild aus. Bei der Gestaltung gibt es ein paar Grundregeln und es erfordert gestalterisches Gespür, um das Passepartout perfekt ans Bild anzupassen. Um zu sehen, was am besten wirkt, hilft unser 3D-Konfigurator, um zu entscheiden, welche Proportionen oder Farben passen. Wenn man noch kein definiertes Rahmenformat hat, erleichtert er das Errechnen und Bestimmen der Rahmengröße.

Das ist in wenigen Schritten möglich. Im Konfigurator einfach auf „Passepartout“ bzw. „Ausschnitt hinzufügen“ klicken und den benötigten Ausschnitt eintragen. Dieser sollte 6 bis 10 mm kleiner als die Bildgröße sein. Im Nachgang kann man noch die Randbreiten und Proportionen über das Außenformat anpassen.

Wie ermittle ich die richtige Randbreite?

Unserer Erfahrung nach sieht es am harmonischsten aus, wenn die Breite des Passepartoutrandes circa 10 % des Maßes der längeren Außenseite beträgt. Der Ausschnitt sollte umlaufend 5 mm kleiner sein als das Bild, um zu gewährleisten, dass das Bild gut vom Passepartout überdeckt wird.

AußenformatRandbreite
300 x 40040 mm
500 x 70070 mm
700 x 1000100 mm
1000 x 1400140 mm

Begriffe wie Optische Mitte oder Goldener Schnitt, was bedeutet das?

Bei der Passepartout-Gestaltung gibt es verschiedene Positionen des Ausschnitts. Früher galt der Goldene Schnitt als Faustregel bei der Gestaltung. Möglich ist es auch, den unteren Rand wenige Millimeter breiter als den oberen zu machen. Diese Optische Mitte wird vom Betrachter als angenehm empfunden und verhindert, dass das Kunstwerk optisch nach unten wegläuft. Allerdings geht der Trend eher zur mittigen Ausrichtung.

Passepartout Goldener Schnitt
Goldener Schnitt
Passepartout Optische Mitte
Optische Mitte
Passepartout Mittig Ausschnitt
Mittig

Jetzt gibt es aber ja auch verschiedene Kartonstärken. Welche ist ideal?

Wir bieten 1,5 mm und 3 mm starke Passepartouts an. Am beliebtesten sind 1,5 mm. Hier muss auch die Einlegetiefe nicht angepasst werden. Bei großen Formaten oder wenn eine besondere Tiefenwirkung gewünscht ist, sehen auch 3 mm klasse aus.

Meine letzte Frage: wie wähle ich den passenden Farbton?

Weißtöne sind mit Abstand am beliebtesten. Hier orientiert man sich am Papier und wählt das Passepartout eher eine Nuance dunkler – bei sehr cremefarbigen Papieren auch heller, um einen schrittweisen Übergang zur Wand zu schaffen. Oft liegt man mit Altweiß richtig. Schwarz sieht bei kräftigen Motiven im schwarzen Rahmen toll aus. Hier hilft auf jeden Fall die Voransicht in unserem Konfigurator, um die stimmigste Farbe zu finden.

// Das Fragen stellte Julia Halbe