Ein kleiner Überblick

Betrachtet man ein Bild, so möchte man es ungestört ansehen. Denn kaum etwas kann so störend wirken wie Spiegelungen in der Glasoberfläche. Daher ist bei der Einrahmung Glas von enormer Bedeutung. Es steht zwischen dem Bild und seinem Betrachter. Seine Aufgaben sind dabei vielfältig, denn sie reichen vom Schutz vor Staub und Berührung bis zum UV-Schutz für das Bild.

Doch Glas ist nicht gleich Glas. Der Markt bietet eine Vielzahl verschiedenster Gläser mit den unterschiedlichsten Eigenschaften und auch Preisen. Grundsätzlich gibt es mineralische Gläser – auch Echtglas genannt – oder Gläser aus Kunststoff wie Acrylglas. Wir bieten nur hochwertiges Acrylglas an. Neben dem Material hat vor allem die Oberfläche großen Einfluss auf die Eigenschaften. Günstige glänzende Gläser spiegeln oft stark, und mattierte Gläser lassen die Farben stumpfer wirken. Einen fast reflektionsfreien Blick bei bester Farbwiedergabe bieten nur hochwertige interferenzoptisch entspiegelte Gläser – auch Museumsglas genannt. Aber auch im Privaten erfreuen sich diese Gläser großer Beliebtheit. Wir erklären, was dahintersteckt.

Was ist Museumsglas?

Museumsglas ist im deutschsprachigen Raum das Synonym für interferenzoptisch entspiegeltes Glas. Das Glas ist vollkommen transparent und das Bild kann originalgetreu betrachtet werden. „Entspiegelte“ Gläser sind somit die optimale Lösung für ungetrübten Kunstgenuss und erfüllen höchste Ansprüche. Wir beobachten seit Jahren einen stetigen Trend hin zu entspiegelten Gläsern. Die bekanntesten Hersteller sind SCHOTT mit der Mirogard-Serie, Groglass mit der Artglass-Serie an mineralischen Gläsern und Tru Vue u.a. mit dem Acrylglas Optium Museum Acrylic®. Aber was steckt überhaupt hinter dem Begriff interferenzoptisch?

Reflexionsfrei durch gegenläufige Lichtwellen

Bei einer interferenzoptischen Entspiegelung wird das Grundmaterial (meist Echt- oder Acrylglas) mit einer Vielzahl von unsichtbaren, nur wenige μm dünnen Lagen Metalloxid beschichtet, die jeweils einen anderen Wellenbereich des Lichtes reflektieren.

Sie verhindern Spiegelungen durch den physikalischen Effekt der destruktiven Interferenz von Lichtwellen. Dabei heben sich abhängig von der Länge und Energie der reflektierten Wellen die gegenläufigen Lichtwellen gegenseitig auf. Ähnlich wie bei einem Brillenglas bleibt die Glasoberfläche glatt und Reflexionen werden durch die Beschichtung auf weniger als 1 % reduziert. Das Glas ist vollkommen transparent und das Bild kann originalgetreu betrachtet werden. „Entspiegelte“ Gläser sind die optimale Lösung für ungetrübten Kunstgenuss und erfüllen höchste Ansprüche. Voraussetzung ist eine Beleuchtung im spitzen Winkel. Fenster gegenüber dem Bild sind nicht ideal.

Museumsglas

Ein weiterer Vorteil – hoher UV-Schutz

Papiere reagieren besonders empfindlich auf Licht, insbesondere UV-Licht, was langfristig starke Schäden verursachen kann. Auch trotz LED-Beleuchtung, die frei von UV-Strahlung ist, ist ein hoher UV-Schutz des Glases weiterhin sehr wichtig.

Unsere verwendeten Museumsgläser verfügen über einen solchen Schutz. Während normales Glas nur ca. 45 % des UV-Lichts blockiert, schützen Optium Museum Acrylic und Artglass AR 99 Protect zu über 99 %.

Aus MIROGARD wird ARTGLASS

Unser bisheriger Glashersteller SCHOTT hat die Produktion seiner Mirogard-Serie eingestellt. Deshalb werden, sobald unser Lagerbestand aufgebraucht ist, alle Rahmen mit dem jeweiligen vergleichbaren Glas von Artglass ausgeliefert. Artglass ist die Produktlinie des lettischen Glasherstellers Groglass, der mittlerweile der führende Anbieter für entspiegelte Bilderrahmengläser in Europa ist. Die Qualität von Artglass ist der von Mirogard mindestens ebenbürtig. Die Farben der Restreflektion entsprechen denen von Mirogard. Sie als Kunden profitieren sogar durch einen höheren UV- Schutz.

Folgende Sorten sind verfügbar (die jeweilige Zahl steht für den UV-Schutz in %):

· Artglass AR 70 ersetzt Mirogard

· Artglass AR 92 ersetzt Mirogard Plus

· Artglass AR 99 Protect ersetzt Mirogard Protect

Der Hauptunterschied zwischen SCHOTT Mirogard und Artglass by Groglass ist das Beschichtungsverfahren. Während SCHOTT seine Gläser im Tauchverfahren beschichtet und dann im Ofen einbrennt, bedampft Groglass seine Scheiben im sogenannten Sputterverfahren. Hier werden in einer Vakuumkammer die Metalle per Plasma verdampft, die sich dann als hauchdünne Schicht auf dem Glas niederschlagen und mit der Oberfläche unlösbar verbinden.

Glasvergleich Normal Museum
Links: Interferenzoptisch entspiegeltes Glas · Rechts: Normalglas glänzend

Die Vorteile von Groglass liegen laut eigenen Angaben im geringeren Energieverbrauch und in der stabileren Qualität durch weniger Beschichtungsfehler. Die Oberflächen werden mechanisch und chemisch auf Beständigkeit geprüft. Die Vorteile von Artglass sind ein höherer UV-Schutz und sehr gute Pflegeeigenschaften durch eine sehr glatte und unempfindliche Oberfläche.