… zwischen Betrachter und Werk

Der Kunsthandel brachte im Mai 2016 ein Interview von Thomas Deinlein zum Thema Glas mit den Geschäftsführern David und Heinrich Halbe heraus. Titel des Interviews ist: „Medium zwischen Betrachter und Werk“ und der Fokus liegt auf der Bedeutung des Glases für Halbe-Rahmen und welche Gläser zum Einsatz kommen.

Thomas Deinlein: Welche Rolle spielt Glas bei Halbe?
David Halbe: Für uns ist Glas das Medium zwischen Betrachter und Werk. Es soll das Werk ideal schützen und dem Betrachter gleichzeitig einen unverfälschten Blick gewähren. Daher kommt dem Glas eine wichtige Rolle bei uns zu.

Thomas Deinlein: Welche Möglichkeiten der Glasbearbeitung setzt Halbe ein?
Heinrich Halbe: Wir setzen auf hohe Fertigungstiefen und bearbeiten Gläser traditionell immer noch selbst. Nach dem Zuschnitt wird jedes Glas bei Halbe kantengeschliffen und gewaschen. Wir modernisieren gerade unsere Fertigungsmöglichkeiten, um vor allen Dingen beschichtete Gläser optimal bearbeiten zu können.

Thomas Deinlein: Welche Gläser werden für welchen Zweck eingesetzt?
Heinrich Halbe: Wir haben 13 Gläser im Sortiment – glänzende, matte, kratzfeste oder entspiegelte. Das Floatglas wird verwendet, wenn keine besonderen Anforderungen gestellt werden. Unser Plexiglas kommt zum Einsatz, wenn Gewicht, Bruchsicherheit oder UV Schutz von Bedeutung sind. Einscheiben- und Zweischeiben-Sicherheitsgläser eignen sich gut für öffentliche Räume. Und die Schott Mirogard Serie sowie die Optium Museum Acrylic von True Vue werden bei hohen konservatorischen und optischen Ansprüchen in Museen und der Kunst allseits sehr geschätzt.

Thomas Deinlein: Wie wird das Thema Glas an die Kunden des Unternehmens verkauft?
David Halbe: Zunächst sei festgestellt, dass es nicht DAS Glas gibt. Für den Laien unterscheiden sich Gläser auf den ersten Blick nicht. Es ist die Kunst, die verschiedenen Eigenschaften verständlich aufzubereiten und darzustellen, um später für den jeweiligen Einsatzzweck und das Budget ein passendes Glas zu wählen.

Thomas Deinlein: Wie wird Glas bei Halbe beworben?
David Halbe: Wenn beim Endanwender aus der Unkenntnis Unsicherheit bei der Glasauswahl entsteht, wird oft zu günstigen Lösungen gegriffen, da sich der Vorteil von höherpreisigen Gläsern nicht sofort erschließt. Wir setzen deshalb auf Aufklärung und Sensibilisierung des Thema Glases z.B. die Position des Bilderrahmens im Raum, damit der Endanwender eine bewusste Entscheidung für ein Glas trifft und für seinen Einsatzzweck das ideale Glas wählt.

Thomas Deinlein: Wie wird das Thema Glas bei Halbe in der Zukunft gesehen?
Heinrich Halbe: Wir messen dem Thema eine steigende Bedeutung zu. Dies zeigt sich unter anderem darin, dass wir jetzt Architectural Partner von Schott sind. Damit stärken wir unser Angebot von geschnittenen und geschliffenen Glasscheiben, wie auch Rohscheiben.

Thomas Deinlein: Welche Erwartungen haben Sie an die Glashersteller?
Heinrich Halbe: Unsere Kunden und damit uns, beschäftigt das Thema „einfacher zu reinigen“. Schmutz und Reinigungsspuren sind auf interferenzoptische Beschichtungen besonders gut sichtbar, daher würden wir uns bei diesen Scheiben eine schmutzunempfindlichere Oberfläche wünschen – am besten beidseitig, um Verwechslungen durch den Endanwender zu verhindern.