DER WEG ZUM PERFEKTEN SCHUTZ
Die Kunst der konservatorischen Einrahmung
Anlässlich seiner Einladung zur Ausstellung „Im Detail. Die Welt der Konservierung und Restaurierung“ sprachen wir mit Alexander Fohs - Staatl. gepr. Restaurator für Bibliotheks- und Archivgut und zuständig für die Grafikrestaurierung der Tiroler Landesmuseen – zum Thema konservatorische Einrahmung. Viele seiner aktuellen Restaurierungsfälle weisen Schäden durch unsachgemäße Archivierung oder Einrahmung auf. Denn niemand hat vor Jahrhunderten daran gedacht, dass Werke mal im Museum landen oder zu wichtigen Zeitzeugen werden. Auch wir wissen nicht, was mal mit unseren Bildern passiert. Wird der heute noch unbekannte Künstler irgendwann ein Star, wird der Fotodruck zum Unikat, weil die Bilddatei verloren gegangen ist oder ist diese eine Zeichnung die einzige Erinnerung an einen lieben Menschen.
Wer ein Bild besitzt, möchte es bewahren, seinen Zustand und damit seinen Wert erhalten. Aber keiner kann sich daran erfreuen, wenn sie in dunklen Archiven schlummern. Werden ein paar grundlegende Punkte beachtet, lassen sich Bilder guten Gewissens zeigen und für die Zukunft erhalten. Doch je empfindlicher oder wertvoller das Bild, desto höher sollte der Grad des Schutzes sein.
Die Bandbreite reicht dabei von selbst reproduzierbaren Bildern, wie eigene Fotodrucke über teure Editionen oder Unikate bis hin zu Jahrhunderte alten Dokumenten, Urkunden und Werken. Auch bei eigenen Drucken sollten - schon aus Gründen der Nachhaltigkeit - vermeidbare Schäden umgangen werden. Bei einzigartigen Werken versteht sich die Notwendigkeit von selbst.
Inhalte
1. Grundvoraussetzung: Bilderrahmen
2. Fünf Punkte einer konservatorischen Einrahmung
2.1. Licht: Schutz vor Licht, insbesondere UV-Licht
2.2. Abstand: Kontakt mit Glas vermeiden
2.3. Material: Kontakt nur mit säurefreiem und alterungsbeständigem Material
2.4. Montage: Verklebung vermeiden
2.5. Umgebung
Papier und Farbe von Bildern unterliegen wie alles einem Alterungsprozess. Licht, Säuren, Klebstoffe und Luftfeuchtigkeit können dies beschleunigen und irreparable Schäden hervorrufen. Deshalb muss eine gute Einrahmung schädliche Umweltfaktoren abhalten und darf selbst keine Schäden verursachen. Nicht jeder Bilderrahmen schafft diese Voraussetzungen und auch MDF Rückwände erfüllen nicht die Mindestanforderungen. Daher sind alle HALBE Magnetrahmen mit PAT getesteter Hartschaumplatte oder alterungsbeständiger Rückwand aus Klug-Wellkarton ausgestattet und bieten somit die beste Basis für eine konservatorische Einrahmung.
Denn es zahlt sich aus, die Basics der konservatorischen Einrahmung zu beachten um später nicht aufwendig – wenn überhaupt möglich – zu restaurieren. Wir zeigen Ihnen im Folgenden die fünf Grundlagen.
Ausführlichere Tipps zur Montage der Bilder im Bilderrahmen finden Sie in unserem Wissensbereich Montage.
Licht kann gravierende Schäden verursachen. Insbesondere unsichtbare UV-Strahlung – aber auch Strahlung außerhalb des UV Spektrums. Während Zeitungspapier innerhalb von Tagen unter Tageslicht verbräunt, sind moderne Papiere und Farben wesentlich unempfindlicher. Lange Farbechtheit bedeutet aber nicht, dass keine Schäden am Bild auftreten, es dauert nur länger. Insbesondere in tageslichtdurchströmten Bereichen und gegenüber von Fenstern trägt UV-Schutz zur langfristigen Farbbeständigkeit bei.
Während normale Gläser nur 40-50% des UV-Lichts filtern, schützen unsere Plexigläser, Optium Museum Acrylic und Artglass Protect zu über 99% vor schädlicher UV-Strahlung. Artglass UV72 und UV92 schützen, wie deren Name schon vermuten lässt, zu 70 bzw. 92% vor UV-Strahlung.
Trotzdem gilt: direkte Sonneneinstrahlung vermeiden. Bei sehr empfindlichen Werken kann auch eine Begrenzung der Lichtmenge durch eine beschränkte Ausstellungsdauer notwendig sein.
In den Tiroler Landesmuseen wird z.B. die maximal zulässige Lichtenergie auf 50 Lux bei einer Ausstellungsdauer von drei Monaten begrenzt. Oder die Beleuchtung wird in Museen erst eingeschaltet, wenn der Besucher an Vitrine oder Bilder herantritt.
Bei empfindlichen Oberflächen wie Malerei, Skizzen, Pastellen, Aquarelle oder Collagen, ist ein Abstand zum Glas Pflicht. Bei Fotos oder Drucken verhindert ein Abstand, dass sich Farbe ablösen oder Schäden entstehen können. Ein 1,5 mm Passepartout ist die einfachste Art Abstand zu schaffen. Ist der Farbauftrag dicker, müssen es 3 mm sein. Den größten Abstand mit 5 bis 20 mm lässt sich mit Einlege- oder Distanzrahmen erzielen. Bei einem Bestand aus Wechselrahmen ist eine hohe Einlegetiefe zu empfehlen, die ggf. mit Kartons aufgefüllt wird, um in Zukunft flexibel zu bleiben.
Wie breit ein Passepartout sein sollte, ist letztendlich Geschmackssache. Meist sieht es harmonisch aus, wenn die Breite des Passepartoutrandes circa 10-12% des Maßes der längeren Seite beträgt. Kleine Bilder lassen sich durch große Passepartouts optisch vergrößern, sodass sie sich nicht auf der Wand verlieren. Die Farbe des Passepartouts sollte eine Nuance dunkler, beziehungsweise gelber als das Papier des Bildes sein. So wirkt das Bild weißer, frischer und neuer.
Ausführlichere Tipps zur Passepartout Gestaltung finden Sie in unserem Blog:
Am besten probieren Sie es selbst aus und gestalten Ihr Passepartout in unserem Konfigurator. Nutzen Sie auch die Bildupload Funktion, um direkt zu sehen, wie Ihr Motiv gerahmt wirkt.
Bei der Rahmung müssen Gestaltung und handwerkliche Aspekte zusammenspielen, um den Charakter des Bildes zu unterstreichen und den langfristigen Erhalt zu gewährleisten. Dabei ist den Anforderungen an Schutz und Montage des Papieres gerecht zu werden. So soll das Objekt nicht durch den Rahmen oder die innenliegende Materialen beschädigt werden.
Typische Materialien, die direkten Kontakt zum Bild haben sind Passepartouts, Hintergrundkartons und die Rahmenrückwand. Hier ist auf Alterungsbeständigkeit der Papierwerkstoffe zu achten, die der technologischen Grundlage der internationalen Norm DIN ISO 9706 hergestellt sind, dazu müssen fünf Herstellungskriterien erfüllt sein:
- Der verwendete Zellstoff ist aus 100 % gebleichter Zellulose frei von Recycling- oder verholzten Fasern. (Kappa-Zahl 1 – 2)
- Die Werkstoffe sind neutral/synthetisch (ohne Zusatz von Alaun) geleimt.
- Das Material ist frei von säurebildenden Bestandteilen.
- Der Puffer mit natürlichem Calciumcarbonat (GCC) gegen Säuren der Umwelt ist größer 2 %.
- Der pH-Wert liegt zwischen 8,0 und 9,5 (nach DIN ISO 6588-1: 2012 Kaltextraktion).
Bei der Rahmung und Archivierung von Fotos ist auf einen erfolgreich bestandenen Photographic Activity Test (PAT) ISO 18916:2007 zu achten.
Alle HALBE-Rahmen eingesetzten Papierwerkstoffe stammen von KLUG-CONSERVATION und entsprechen ausnahmslos den höchsten musealen Anforderungen. Sie sind zertifiziert nach DIN 6738, ISO 16245, ISO 9706 und ANSI Z 39.48-1992 und haben den PAT nach ISO 18916:2007 bestanden. Sie erhalten zu allen KLUG Materialien eine rechtsverbindliche Qualitätsgarantie.
Der CLASSIC und DISTANCE Magnetrahmen besitzen eine Rückwand aus einer PAT getesteten Hartschaumplatten. Der im Lieferumfang des DISTANCE ist zusätzlich ein alterungsbeständiger Rückwandkarton. CONSERVO, CONSERVO-DISTANCE und PROTEC sind ausschließlich mit alterungsbeständigen Papierwerkstoffen ausgestattet.
Tipp
Wenn mehrere Bilder in einer Rahmengröße gezeigt werden sollen und sich die Blattformate unterscheiden, kann dies über Passepartouts ausgeglichen werden. Bei nur kleinen Unterschieden (paar mm bis 1 cm) wird der gleiche Passepartoutausschnitt auf das kleinste Format angepasst und das größere Bild weiter überdeckt. Bei mittleren Unterschieden (bis 10cm) wird mit unterschiedlichen Randbreiten gearbeitet. Größere Unterschiede sprechen für unterschiedliche Rahmengrößen, dann kommt der Wandgestaltung besondere Bedeutung zu.
Eine stark geschädigte Grafik. Zum einen ist das Papier flächig durch Licht verbräunt. Außer zwei hellen Streifen links und oben hier hat die Rahmenleiste einen Schatten geworfen. Die dunklen Flecken um das Motiv sind vermutlich ein Säureschaden verursacht durch eine ungeeignete Rückwand aus Holzpappe. Ein Feuchtigkeitsschaden ist auch nicht auszuschließen.
Bei der Einrahmung ist wichtig, dass durch das Montieren des Bildes keine Schäden, wie unmittelbare Schäden oder Langzeitschäden, am Bild verursacht werden. Aus konservatorischen Gesichtspunkten bieten sich reversible Montagetechniken mit alterungsbeständigen Material an, z.B. das einfache Einklemmen unterm Passepartout, unter Distanzleisten oder das Einlegen im eigenen Ausschnitt eines Klapp-Passepartouts. Fotoecken oder Magnete bieten eine Fixierung ohne jegliche Manipulation am Bild.
Grundsätzlich gilt, dass Verklebungen direkt am Bild vermieden werden sollten, denn jede Verklebung stellt ein hohes Risiko für das Bild dar. Im Idealfall sollten alterungsbeständige und ablösbare Montagetechniken zur Anwendung kommen. Diese erfordert allerdings hohe fachliche Expertise, die insbesondere Restauratoren besitzen. Wir empfehlen in dem Fall eine Fixierung ohne Klebstoff.
Bei weniger wertvollen und empfindlichen Werken wie eigenen Drucken, sollte – wenn geklebt werden muss, wie für eine schwebende Montage – mindestens auf alterungsbeständiges und PAT getestetes Montagematerial geachtet werden.
Rückstände einer alten Verklebung, die bis auf die Vorderseite penetriert ist.
Ungünstige Umgebungsbedingungen können ebenfalls Schäden verursachen. Diese können durch schwankende Luftfeuchtigkeit oder auch Ausdünstungen von frischer Wandfarbe oder Klebstoffen von Möbeln oder Teppichen entstehen. Insbesondere bei hochempfindlichen Papieren oder bei Transporten in musealen Leihverkehr ist auf eine stabile relative Luftfeuchtigkeit zu achten. Eine einfachere Möglichkeit als eine aktive Klimatisierung ist der PROTECT Magnetrahmen. Der in seinem abgedichteten Inneren durch passive Puffermaterialien über einen gewissen Zeitraum Schwankungen der rel. Luftfeuchtigkeit minimiert. Es erfordert aber eine kontinuierliche Kontrolle. Eine gute Hinterlüftung der Rahmen, die durch den Abstand zwischen Wand und Rahmen bei allen HALBE Rahmen gegeben ist und beim CONSERVO durch herausdrehen der Abstandhalter weiter erhöht werden kann, hilft, dass Schadgase nicht in den Rahmen eindringen. Im Extremfall schützt der Abstand auch bei einem Wassereinbruch.
Alurahmen
Aluminium als technischer Werkstoff wirkt schlicht glatt, kantig, filigran und damit eher edel und kühl. Geradlinige oder technische Bilder kommen in einem stimmigen Alurahmen besonders eindrucksvoll zur Geltung. Alurahmen passen gut zu modernen Werken und setzen kühlere Farben besonders schön in Szene.
Unsere Aluminiumfarben sind sehr neutral und passen zu vielen Motiven. Es ist daher eine sichere Wahl. Besonders Bei häufigem Wechseln und variantenreichen Motiven bringt Aluminium durch seine schlichte Zurückhaltung eine beruhigende Stringenz.
Gerade da, wo in der Umgebung viel Metall eingesetzt wird, zum Beispiel in Büros, öffentlichen Gebäuden oder für Urkunden sind Aluminiumrahmen die optimale Wahl. Ist der Brandschutz von Bedeutung ist nicht brennbares Aluminium die einzige Option.
Aluminiumrahmen sind zeitlos, stabil und sehr langlebig. Der Rahmen bleibt lange Zeit farbecht und verändert sich auch über die Jahre hinweg kaum. Wer seinen Bestand regelmäßig erweitert und durchmischt ist mit Aluminium gut beraten.
Holzrahmen
Holz als natürlicher Werkstoff mit eigenem Charakter wirkt warm und durch softe Kanten eher weich und natürlich. Holzrahmen mit sichtbarer Maserung werden außerdem oft als wertiger wahrgenommen. Bei richtiger Auswahl betont das Holz mit seinem starken Charakter die Wirkung des Bildes ganz besonders.
Naturaufnahmen oder Bilder in Naturfarben entfalten ihre Wirkung besser in Holzrahmen. Auch auf Ihre Einrichtung sollten Sie das Material abstimmen. Hängt das Bild beispielsweise in einer Umgebung mit vielen Echtholzmöbeln oder Holzfußböden, kann dieses Thema aufgegriffen werden. Dann sollten die Holzarten zueinander passen, oder Sie wählen idealerweise die gleiche Holzart. Möchten Sie Akzente durch Stilbrüche setzen, dann lieber über eine andere Farbe oder durch Aluminium, als verschiedene Holzarten zu kombinieren.
Holzleisten bringen Lebendigkeit mit sich. Leichte Schwankungen in Maserung und Farbe sind normal und gewünscht. Wer absolute Einheitlichkeit erzielen will, wählt Aluminium.
Das sollten Sie bei Holzleisten beachten
Holzrahmen verändern sich genauso wie Holzmöbel oder Holzböden mit der Zeit durch Licht. Wer einen neuen Holzrahmen neben einen alten Rahmen hängt, wird Unterschiede feststellen. Auch unsere Hölzer wachsen im Wald und variieren in Farbe und Maserung. Wir sortieren daher unsere Leisten so, dass ein Rahmen immer aus vier zusammenpassenden Stücken besteht. Daher sind Holzrahmen teurer als Alurahmen. Wenn das Budget im Vordergrund steht sind Aluminiumrahmen also die günstigere Wahl.
Wer diese fünf Tipps beherzigt hat viel für den Werterhalt seiner Bilder getan. Bei wirklichen Schätzen findet man über den Verband der Restauratoren www.restauratoren.de Experten vor Ort. Unterstützung wurde dieser Artikel durch Alexander Fohs - Tiroler Landesmuseum und Michael Kühner – KLUG CONSERVATION.
Unterstützung wurde dieser Artikel durch Alexander Fohs - Tiroler Landesmuseum und Michael Kühner – KLUG CONSERVATION.
Diese Farben erhalten Sie in unserem Shop:
Aluminiumprofile
Silber matt
Weiß matt
Schwarz matt
Mittelgrau matt
Edelstahl gebürstet
Chrom glänzend
Palladium mattglänzend
Eiche natur
Eiche schwarz
Ahorn natur
Ahorn weiß
Erle dunkel
Erle braun
Nussbaum natur
Holzprofile
Auf unserer Profil-und Farbübersicht finden Sie eine detaillierte Auflistung aller erhältlichen Farben.
Die passende Farbe können Sie auch anhand von Mustersets auswählen.
Ein helles und filigranes Motiv braucht auch einen hellen Rahmen, der nicht von ihm ablenkt oder es erschlägt. Je dunkler der Rahmen, desto härter die Abgrenzung zur Wand. Dies kann mit Bedacht zur starken Fokussierung auf das Bild genutzt werden, solange der Rahmen nicht selbst in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit rückt.
Ein dunkles und kräftiges Motiv verlangt hingegen nach einem dunklen Rahmen, verträgt allerdings auch ein viel größeres Farbspektrum als ein helles Motiv. Zum Beispiel kann ein heller Rahmen, um ein dunkles Motiv, auf dunkler Wand den perfekten, sanften, Kontrast schaffen.
Hier sieht man Verbräunungsschäden unbekannter Ursache sowie eine auf die Vorderseite penetrierte rückseitige Beschriftung mit einem Kopierstift – ein kaum reparabler Schaden. Mit einem weichen Bleistift wäre dies nicht passiert.
Dunkles Motiv gerahmt in hellem und dunklem HALBE Rahmen
Die Struktur und die Farbe des Papieres sind ebenfalls ausschlaggebend bei der Bestimmung des passenden Rahmens.
Glatte und hochweiße Papiere sehen in ebenfalls nur fein strukturiertem Alu gut aus. Gerade wenn ein weißer Rahmen gewünscht ist, eignet sich der hochweiße Aluminiumrahmen am besten.
Strukturierte, cremefarbene bis gewellte Papiere wirken toll im lebendig strukturierten Holz. Hier eignet sich dann der leicht cremefarbene Ahorn weiß. Die Struktur des Papieres findet sich im Holz wieder und die gebrochenen Farben lassen das gelblichere Papier strahlen.
Die Farben des Motivs bestimmen die möglichen Farben des Bilderrahmens, denn die Farben müssen miteinander harmonieren. Der Rahmen erzielt eine besonders schöne Wirkung, wenn eine dominierende Farbe aus einer Zeichnung oder eines Drucks wieder aufgegriffen wird. Das kann auch das Weiß des Papiers sein. So sind schwarze Bilderrahmen eine exzellente Wahl bei schwarz-weiß Bildern, aber auch weiße Rahmen sehen hier sehr stilvoll aus, je nachdem welche Farbnuance überwiegt.
Schwarzer Rahmen greift schwarzes Motiv auf; silberner Rahmen greift hellgraues Motiv auf
Bei der Farbauswahl der Distanzleisten gibt es zwei Ansätze. Zum einen „verlängert“ man den Rahmen nach innen hin, sprich, man passt die Distanzleisten an die Rahmenfarbe an. Oder man „zieht“ den Karton nach außen hoch, sprich, man wählt Distanzleisten passend zur Kartonfarbe. Beispielsweise: einen schwarzen Rahmen kombiniert man mit schwarzen Distanzleisten oder aber; zu einem weißen Hintergrundkarton wählt man weiße Distanzleisten.
Tipp
Im Zweifelsfall entscheiden Sie sich für Distanzleisten in der Farbe des Hintergrundkartons, insbesondere dann, wenn es keine zum Rahmen passende Farbe gibt.
Distanzleisten in weiß, passend zum Hintergrundkarton und Distanzleisten in schwarz, passend zum Rahmen
Wer sich bei der Farbauswahl noch unschlüssig ist, den Rahmen für wechselnde Motive verwendet, oder eine neutrale einheitliche Linie schaffen möchte, wählt Aluminium in Silber matt. Schlichtes Silber eignet sich dabei fast immer, weil es die Umgebungsfarben spiegelt und sich so ideal an alle Motive anpasst.
Ein gestalterisches No-Go sind bunte Bilderrahmen, wie Blau, Grün, Gelb oder Türkis. Einzig mit großem Fingerspitzengefühl, perfekt zur Motivserie abgestimmt und in großen neutralen Ausstellungsräumen präsentiert, entfalten farbige Rahmen ihre besondere Wirkung. In unserem Blog finden Sie ein gelungenes Beispiel.
Unsere Profile und Leisten unterscheiden sich primär in der Breite. Die Grundregel lautet: Kleines Format = schmales Profil, großes Format = breites Profil, um die Proportionen zu wahren. Bei mehreren Bildern in stark unterschiedlichen Größen, die zusammen gehören, kann man entweder auf eine mittlere Breite gehen oder auch verschiedene Breiten kombinieren, solange Form, Material und Farbe gleich bleiben.
Abgerundete Profile wie Alu6 und Alu12 wirken weicher und optisch schmaler. Das schmale und flache Alu6 wirkt durch die feinen Radien noch filigraner und der Bilderrahmen nimmt sich so besonders zurück. Es ist insbesondere bei kleinen Formaten eine gute Wahl.
Auch die Formen der Umgebung können aufgegriffen werden. Runde Formen bei Möbeln und im Raum können sich in einem abgerundeten Profil wiederfinden. Kantige Formen sprechen eher für eckige Profile.
Bei Rahmen über 1200x1400mm bis 2000x3000mm stehen Ihnen aus Gründen der Stabilität nur noch breite Profile und Leisten zur Auswahl. Hier bieten sich vor allem die tiefen Ausführungen in Alu18 oder Holz22 an. Durch die zusätzliche Tiefe wirkt der Rahmen auch in großen Formaten plastisch und bringt zusätzliche Stabilität.
Die verschiedenen Profile und Leisten finden Sie in unserer Profil- und Farbübersicht im Querschnitt und mit Maßen.
Das Glas spielt ebenfalls eine bedeutende Rolle für das Bild, denn es trennt das Bild von seinem Umfeld und dem Betrachter. Die Aufgaben des Bilderglases sind vielfältig und reichen vom Schutz vor Staub und Berührung bis hin zu UV-Schutz. Gleichzeitig sorgt es im Idealfall für einen ungetrübten Blick auf das Bild. Das Ziel ist es, dass das Glas bei der Betrachtung des Bildes am besten unsichtbar ist.
Achten Sie insbesondere auf die passende Glaswahl, wenn die Rahmen direkt gegenüber von Fenstern hängen. Hier erzielt das fein mattierte Weißglas oft die beste Wirkung.
Ausführliche Informationen zur richtigen Auswahl des Bilderrahmenglases finden Sie in unserem Wissensbereich über Bilderglas.
Die Entscheidung über die Einlegetiefe ist weniger eine gestalterische Entscheidung als eine rein technische. Der Rahmen muss für das Bild auf seinem Trägermaterial, und gegebenenfalls auch an die Stärke des Passepartouts angepasst werden. Dabei berechnet sich die Einlegetiefe wie folgt:
Bildstärke + Passepartoutstärke = Einlegetiefe
Zum Beispiel:
1,5 mm + 3,0 mm = 4,5 mm
Standard:
0-2mm. Geeignet für dünnes bis sehr starkes Papier oder übliches Papier (z.B. 300g/m²) mit 1,5mm starkem Passepartout
Bildstärke: 0,5mm + Passepartoutstärke: 1,5mm = Einlegetiefe: 0-2mm
Mit Einlegetiefe:
Wenn das eingelegte Material 2mm Stärke überschreitet, muss der Rahmen auf die Gesamtstärke angepasst werden. Zum Beispiel für Dibonds, Rahmung mit 3mm Passepartout oder im Klapp-Passepartout, sowie Arbeiten auf einem Trägerkarton. Eine individuelle Einlegetiefe erlaubt einen Spielraum von bis zu 25 mm.
Bildstärke: 1,5mm + Passepartoutstärke: 3mm = Einlegetiefe: 4,5mm
Wenn Sie alle diese Punkte nach und nach abarbeiten und sich Gedanken machen, steht am Ende des Weges der für Sie perfekte Rahmen, mit dem Sie garantiert lange eine Freude haben werden!
Teilen Sie Ihre Rahmung: #halberahmen
Verbräunung durch Licht. Man erkennt auf der Rückseite die geringere Verfärbung hinter den dunklen Flächen.
Rinnsal durch Rohrbruch im Ferdinandeum, Niederländersammlung 2021
Bildnachweis:
Bild Abschnitt 2.1.: Links: Paulus Pontius (1603-1658), nach Peter Paul Rubens (1577-1640), Ferdinand zu Pferd, Recto, DG NL 91, Kupferstich, TLM Grafische Sammlung, © Tiroler Landesmuseen, Alexander Fohs
Rechts: Verso, DG NL 91, © Tiroler Landesmuseen, Alexander Fohs
Bild Abschnitt 2.2.: Links: Jan Georg van Vliet, Die Künste und Gewerbe (Blatt 15), Recto, DG NL 78/15, 1635, Radierung, TLM Grafische Sammlung, © Tiroler Landesmuseen, Alexander Fohs
Rechts: Verso, DG NL 78/15, © Tiroler Landesmuseen, Alexander Fohs
Bild Abschnitt 2.3.: © KLUG-CONSERVATION
Bild Abschnitt 2.4.: Links: Verso, NL 16, © Tiroler Landesmuseen, Alexander Fohs
Rechts: Marie Catherine Prestel nach Allert van Everding, Norwegische Flusslandschaft (Ausschnitt), Recto, NL 16, 1783, Feder in Graubraun/Graphit auf Papier, TLM Grafische Sammlung, © Tiroler Landesmuseen, Alexander Fohs
Bild Abschnitt 2.5.: © Tiroler Landesmuseen, Laura Resenberg, © Tiroler Landesmuseen, Günter Richard Wett
Tipp
Mit der richtigen Gestaltung des Bilderrahmens setzen Sie Ihr Bild in den Fokus. Lesen Sie hier wie es geht:
Tipp
Präsentieren Sie Ihr Kunstwerk perfekt im Rahmen. Vom Passepartout bis hin zur freien Montage. Hier zeigen wir Ihnen, wie es geht:
Tipp
Zum Schutz von Papierarbeiten hat der Deutsche Museumsbund einen Leitfaden erstellt. Wir fassen hier die wichtigsten Punkte zusammen:
www.halbe-rahmen.de/magazin/schutz-von-papierarbeiten-in-zeiten-steigender-energiepreise/
Egal wie gut am Ende die Einrahmung ausgeführt und die Umgebungsbedingungen sind, empfindliche Werke können ggf. nur eine begrenzte Zeit gezeigt werden. Hier ermöglichen unsere Magnetrahmen das schnelle und schonende Ein- und Ausrahmen, idealerweise zusammen mit Hintergrundkarton und ggf. Passepartout.
Grundlegend gilt: Im Mittelpunkt aller Überlegungen steht das Bild. Wer es langfristig präsentieren möchte, sollte es rahmen. Denn ein Bilderrahmen erfüllt hierbei vielerlei Aufgaben. Er unterstützt nicht nur die optische Wirkung des Bildes, sondern dient seiner Entfaltung. So kann ein passender Bilderrahmen auch als perfekte Bühne für das Bild bezeichnet werden. Dabei verschmelzen Bild und Rahmen zu einer Einheit und es entsteht ein symbiotisches Verhältnis.
Eine weitere Funktion ist der Schutz. Der Rahmen ermöglicht ein Bild beschädigungsfrei aufzuhängen. Er schützt vor mechanischer Beschädigung wie Knicke, Risse, Bestoßungen, Fingerabdrücke, Staub, Verunreinigungen oder Vandalismus. Er kann, mit der richtigen Bildsicherung ausgestattet, auch vor unbeabsichtigtem oder unberechtigtem Zugriff schützen. So schützt ein Rahmen nicht nur das Bild, sondern ist nebenbei eine deutliche Wertsteigerung.