Ernst Ludwig Kirchners fotografisches Werk
Noch bis 1. Mai findet im Kirchner Museum in Davos die Ausstellung „Der Künstler als Fotograf. Ernst Ludwig Kirchners fotografisches Werk“ statt. Der Fokus liegt insbesondere auf den Glas- und Zellulose-Negativen des berühmten Expressionisten von 1908-1938. Als Mitbegründer der „Brücke“ legte er die Grundsteine für den Expressionismus. Auch die Fotografie machte er sich und seinen Werken zu Nutze. So entstand eine „fotografische Bildauffassung“ – Fotografien als Produkt einer Wechselwirkung zwischen Fotografie und bildender Kunst.
Die fotografische Sammlung des Museums umfasst insgesamt etwa 1500 Werke, zu denen neben den Negativen auch Vintage Prints (vom Künstler selbst hergestellte Abzüge) und Modern Prints (spätere Abzüge) gezählt werden. Durch eine umfangreiche Förderung des Schweizer Bundesamts für Kultur und des Kirchner Verein Davos wurde die komplette Erschliessung des fotografischen Bestands ermöglicht. Sämtliche Negative wurden digitalisiert und von jedem Negativ wurden hochwertige Silbergelatine-Abzüge in Museumsqualität hergestellt. Damit sind erstmals die Voraussetzungen geschaffen worden, um Kirchners vielfältigen und teilweise experimentellen Umgang mit dem fotografischen Medium in seiner ganzen Breite aufzeigen zu können.
Ungefähr 300 Werke werden in der aktuellen Ausstellung präsentiert – von Akten und Atelierszenen über Porträts bis hin zu Landschaften und Sachfotografien. Auch mit der Hängung und Ausstellsituation seiner Werke setzte er sich zeitlebens auseinander. So konnte seine Vorstellung mit Hilfe des Magnetrahmenprinzips von Halbe realisiert werden.
Kirchner Museum Davos, Fotograf: Stephan Bösch


