Wie bewahrt man Kulturgüter vor irreversiblen Schäden durch Energieeinsparungen?

Die aktuelle Energiekrise fordert ein radikales Umdenken im Umgang mit Strom und Gas. Energieintensive Einrichtungen wie Museen und Ausstellungshäuser sorgen sich deswegen um ihre Depots und Ausstellungsräume. Denn die Preisanstiege durch Krieg und Klimakrise zwingen die Institutionen dazu, Energie einzusparen. Doch müssen Museen ihre Kunstwerke klimatisch schützen und sicherheitsbedingt gut aufbewahren, um sie folgenden Generationen zugänglich zu machen. Durch eine Stabilisierung der relativen Luftfeuchte am Bild, kann die Klimatisierung in den Innenräumen reduziert werden. So können größere Schwankungen zugelassen und gleichzeitig Energie gespart werden.

Museen als Kultureinrichtungen sind für die größten CO2 Ausstöße im kulturellen Bereich verantwortlich. Dies kommt durch Beheizung, Beleuchtung, Klimaanlagen in Ausstellungs- und Depotflächen und den Transport im Leihverkehr zustande. Höhere Temperaturschwankungen in den Ausstellungsräumen sind die Folge, wenn Häuser gezwungen sind, durch extreme Sommer oder aus Vorgaben zur Energieeinsparung die Leistung der Klimaanlage und Heizung zu beschränken. Doch bei der Umsetzung der Einsparungen muss der Schutz, der zu bewahrenden Kulturgüter, vor irreversiblen Schäden oberste Priorität haben.

Maßnahmen zum Schutz im Museum

Der Deutsche Museumsbund[1] hat hierfür eine Liste mit Handlungsempfehlungen und Energiespartipps veröffentlicht. Zum einen wird dort die Prüfung einer Umlagerung der Sammlungen in energieschonender zu klimatisierende Räume oder Gebäude, die auf Grund der baulichen Substanz die besten klimatischen Bedingungen bieten, empfohlen. Oder die Kontrolle der Behandlung klima-sensitiver Objekte nach einem separaten Plan (z. B. spezielle Vitrinen, Verwendung hygroskopischer Stoffe – wie Holz oder Textilien – und/oder Einbringen von Salzlösungen, Flüssigkeitsmischungen, Silicagel und anderen Trocknungsmitteln). Zum anderen eine Überprüfung, Materialien mit homogenen konservatorischen Anforderungen, nach Möglichkeit, zusammen aufzubewahren.

Bedingt durch viele verschiedene räumliche Gegebenheiten, kann nicht jeder Raum ein gleichbleibend schonendes Klima gewährleisten. Besonders im Leihverkehr wird schwankende Feuchtigkeit zum Stressfaktor für das Papier. Um die Temperatur- und Luftfeuchtigkeitssituation in den Museen beurteilen und einschätzen zu können, hat der amerikanische Berufsverband aller Heizungs-, Kühlungs-, Lüftungs- und Klimaanlagenbauer, die ASHRAE-Norm entwickelt. Sie besagt, welche Auswirkungen klimatische Veränderungen auf unterschiedliche Materialen haben. Ihrer Einschätzung nach sind besonders Papierarbeiten aus der Nachkriegszeit schwierig, da sie sich leicht zersetzen könnten. Doch was kann unternommen werden, um Papierarbeiten vor jeglichen Schwankungen zu schützen, wenn die Sparmaßnahmen dazu führen, dass sich die klimatischen Bedingungen verschlechtern?

Für optimales Klima und Kontrolle

Eine Möglichkeit, ist die Verwendung des PROTECT Magnetrahmen. Er wurde entwickelt, um empfindliche Werke, in schlecht oder gar nicht klimatisierten Räumen auszustellen oder als ideale Lösung für den Leihverkehr. Die Idee dahinter ist, die relative Luftfeuchtigkeit in einem kleinen Raum rund ums Bild zu stabilisieren. Erreicht wird dies durch einen luftdicht verschlossenen Bilderrahmen mit innenliegendem Puffermaterial – Silicagel ProSorb. Es kann Feuchtigkeit schnell aufnehmen oder abgeben. So werden schädliche Schwankungen der Luftfeuchtigkeit – durch Temperaturschwankungen – stark reduziert. Der säurefreie und alterungsbeständige Wellkarton bietet zusätzlich hohe Wasserspeicherkapazität und Wellstruktur für optimale Luftzirkulation.

Protect Holz 22 NN Grundelement innen komplett
Explosionszeichnung 2022 WEB 1

Der PROTECT schützt ohne aufwendige Technik

Er schützt passiv vor einer sich ändernden relativen Luftfeuchtigkeit im Rahmeninneren, unabhängig von der Feuchte außerhalb, und sorgt für ein konstantes Mikroklima des Werks.

Die großen Schwankungen der rel. Luftfeuchte im Raum (grau) wird durch passive Puffermaterialien, im Inneren des Rahmens (blau), in einem fürs Papier unkritischem Bereich stabilisiert.

Der PROTECT eignet sich als Wechselrahmen, der universell für Dauer- wie auch Wechselausstellungen eingesetzt werden kann. Wer z.B. nur einen kleinen Bestand an Rahmen hat kann allein durch das Anpassen eines Passepartouts die Rahmen für viele Ausstellungen weiterverwenden. Optisch ist der PROTECT passend zu allen anderen Rahmentypen von HALBE.

HALBE Relative Luftfeuchtigkeit 1440

[1] Deutscher Museumsbund, Energieeinsparung: Jetzt praktische Handlungsempfehlungen umsetzen, in: Deutscher Museumsbund Kurzmitteilungen, 22.08.2022; Quelle: https://www.museumsbund.de/energieeinsparungen-jetzt-praktische-handlungsempfehlungen-umsetzen/