“Dissidentenball – Photography under Surveillance“

Ausstellung in der Galerie Buchkunst Berlin

Noch bis zum 30. April 2023 kann die Ausstellung „Dissidentenball – Photography under Surveillance“ mit Werken der renommierten Fotografen Harald Hauswald und Jindřich Štreit besucht werden. Ausstellungsort ist die Galerie Buchkunst Berlin. Die Ausstellung ist Teil des European Month of Photography (EMOP) in Berlin 2023.

Über die Ausstellung von Harald Hauswald Jindřich Štreit

Eine Gemeinsamkeit eint die beiden Fotografen: Beide wuchsen in kommunistischen Diktaturen während des Kalten Krieges auf. Dieser Umstand spiegelt sich ebenfalls in den Inhalten der Ausstellung wieder. Beide Künstler thematisierten den Alltag in den Regimen und haben versucht, diesen bildlich festzuhalten. Die Fotografen mussten lernen, den Widerspruch zwischen Realität und Propaganda unterschwellig einzufangen, da sonst Überwachung und Inhaftierung drohten. Eine öffentliche Kritik des Staates war damals nicht möglich. Die Zensur und Überwachung trug zu der Entstehung einer ganz eigenen Stilistik bei. Zahlreiche schwarz-weiß Fotografien, die den Alltag und die Kritik der Regime verkörpern, werden einander vergleichend gegenübergestellt.

Über die Künstler

Der 1954 in Radebeul geborene Harald Hauswald wuchs in der DDR auf und begann mit 16 Jahren eine Lehre als Fotograf. Wenige Jahre später, im Jahre 1977, zog er von seiner Geburtsstadt nach Ost-Berlin, wo er zahlreichen unterschiedlichen Tätigkeiten nachging. In der Endzeit der DDR machte er es sich zur Aufgabe, das reale Alltagsleben in Ost-Berlin und die Arbeit oppositioneller Gruppen festzuhalten und bildlich zu dokumentieren. Diese Tatsache machte ihn zum Opfer zahlreicher Festnahmen, Hausdurchsuchungen und Überwachung durch den Staat. Wenige Monate nach dem Fall der Berliner Mauer gründete Hauswald mit sechs weiteren Fotografinnen und Fotografen die Bildagentur Ostkreuz, die bis heute besteht. Seitdem arbeitet Hauswald freiberuflich als Fotograf. Aufgrund seiner einzigartigen Arbeit wurde Hauswald mehrfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Bundesverdienstkreuz. Er gilt heute als einer der einflussreichsten Fotografen der deutschen Fotogeschichte.

Jindřich Štreit wurde 1946 in der tschechischen Stadt Vsetín geboren. Im Jahre 1964, während seines Studiums an der Palkacký Universität in Olmütz, entdeckte Štreit die Freude an der Fotografie. Nach seinem Abschluss arbeitete er als Lehrer, fotografierte aber weiterhin. Der Fokus seiner Fotografie war sehr humanistisch geprägt: Er fotografierte alltägliche Events und das Leben der Bevölkerung in tschechischen Dörfern, insbesondere in Böhmen und Mähren. Štreit versuchte den Alltag realitätsgetreu festzuhalten. So fotografierte er staatliche Veranstaltungen, militärische Übungen, aber auch die Schattenseiten der Gesellschaft in der Diktatur, wie die Flucht aus der Realität durch den Missbrauch von Alkohol und das Schauen von Fernsehen.

Seine Darstellung der Lebensverhältnisse widersprach der Propaganda des Regimes, weshalb er kurz nach seinen ersten Ausstellungen verhört, verhaftet und verurteilt wird: Štreit erhält ein Berufsverbot als Lehrer und seine Negative werden beschlagnahmt. Trotz alldem entscheidet sich Štreit dazu, weiterhin zu fotografieren. Seine Fotografien konnte er jedoch erst nach dem Zusammenbruch des Regimes veröffentlichen, nachdem er seine Negative, die vom Regime beschlagnahmt und sauber aufgehoben wurden, zurückerhielt. Heute gelten seine Werke als Klassiker des Humanismus und sind in zahlreichen namenhaften Museen wie dem MOMA in New York zu sehen.

Rahmen im Einsatz

Verwendet wurden CLASSIC Rahmen der Firma HALBE mit schwarz matten Leisten in dem Format Alu 8 und matt/glänzendem Weißglas. Die Schwarz-Weiß Fotografien wurden zusammen mit einem weißen Passepartout gerahmt: so werden die Farben der Fotografien von Bilderrahmen und Passepartout erneut aufgegriffen und ein harmonisches Ergebnis entsteht. Zudem bietet das Passepartout die perfekte Bühne für die Fotografien und hebt diese optimal hervor.