BILDERRAHMEN STILVOLL AUFHÄNGEN - SO FUNKTIONIERT'S
Arrangements von Bilderrahmen für Ihre Wandgestaltung
„Ein Bild ist erst vollendet, wenn es seinen Platz an der Wand gefunden hat.“
Während sich das eigentliche Aufhängen (mit Nägeln, Schrauben oder Galerieschienen) leicht in Regeln fassen lässt, ist bei der Wandgestaltung, wie auch bei der Bildgestaltung, Kreativität gefragt. Gleichwohl gibt es Gestaltungsraster, die eine Orientierung geben. Wie beim Aufbau eines Bildes gibt es Grundregeln zur Linienführung, von denen in künstlerischer Freiheit abgewichen werden darf.
Egal ob Einzelhängung, Blockhängung oder Petersburger Hängung, wir stellen Ihnen im Folgenden einige Grundregeln vor und zeigen gelungene Beispiele, damit Sie die für Sie perfekte Hängung finden und Ihr zu Hause oder Ihre Gallerie ein einzigartiges Ambiente erhält.
Tipps als Kurzfassung runterladen
Die Wahl des optimalen Bilderrahmens hat einen entscheidenden Einfluss auf die Wirkung des Bildes. Er präsentiert den künstlerischen Wert angemessen und zieht eine sichtbare Grenze zwischen Wand und Werk. Genauso wichtig ist aber auch die Gestaltung und Präsentation an der Wand. Die Anordnung beeinflusst die Wahrnehmung der Betrachter. Sie schafft Verbindung oder zieht klare Grenzen. So kann der Blick und die Aufmerksamkeit des Betrachters visuell gelenkt werden.
Andersherum erzeugen die Bilder und deren Arrangement einen gewissen Charakter im Raum. „Es ist entscheidend eine harmonische Beziehung von Bild, Bilderrahmen, Wand und Raum zu schaffen.“
Bei einzelnen Bildern ist die Mitte auf 1,55m (Augenhöhe) über dem Boden anzubringen, oft die einzige Regel, die man beherzigen sollte. Bei mehreren Bildern oder in Ausstellungen, muss der Gestaltung aber besondere Aufmerksamkeit gewidmet werden. Die ideale Wandgestaltung ist dabei vom Motiv, dessen Aussage, dem Raum, den Möbeln und natürlich auch dem eigenen Geschmack abhängig.
Im Folgenden erläutern wir Ihnen die grundsätzlichen Ansätze der verschiedenen Hängungsarten und stellen Ihnen diese im Detail vor.
Es gibt zwei grundlegende Ansätze, warum und damit wie ein Bild aufgehängt wird. Entweder handelt es sich um ein einzelnes Bild oder um eine Bilderserie, für die der beste Platz gefunden werden soll, oder andersherum: ein Raum soll schön gestaltet werden und es müssen die passenden Bilder, sowie die perfekte Hängung gefunden werden.
1. Das Bild steht im Mittelpunkt
In dem Fall stehen das Motiv, die Größe und oft auch der Bilderrahmen schon fest. Hier stehen das Bild oder die Bilder im Vordergrund und sollen angemessen präsentiert werden. Sprich, es steht im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit und soll ein Blickfang sein. Dafür ist zu beachten, dass es, oder die Gruppe, für sich und zentral hängen sollte, mit genügend freier Wandfläche darum herum. Eine Wand darf allerdings auch nicht zu groß sein, sodass sich das Bild darauf verlieren könnte. Dadurch erhält das Bild die perfekte Bühne und der Blick wird auf das Motiv gelenkt. Zusammenhängende Serien werden oftmals als eine Gruppe mit geringem Abstand zueinander gehängt, um optisch einen Zusammenhang zu schaffen.
2. Die Raumgestaltung zählt
Hier ist der Ansatz ein anderer. Der Raum selbst steht im Mittelpunkt und das Ziel ist es, weiße Wände ansprechend zu füllen, denn kaum etwas beeinflusst den Charakter eines Raumes so sehr, wie Bilder und deren Arrangement. Ist die Möblierung minimalistisch und klar, sollte die Wand nicht überladen werden – weniger ist hier mehr. Bei gefüllten Räumen darf auch die Wand gefüllt sein. Wenn „das Bild“ für den Raum gesucht und gefunden wird, sind wir wieder bei „Bild im Mittelpunkt“. Sonst eignen sich auch mehrteilige Hängungen mit mehreren Bildern verschiedener Größen und Motiven, hier darf nach Lust und Laune kombiniert werden.
Finden Sie den passenden Ort für Ihre Bilder. Bilder sollen selbstverständlich dort hängen, wo sie gut und gerne gesehen werden. Ein Bild oder eine Gruppenhängung sollte für die Wand nicht zu klein und nicht zu groß sein. Ist es zu klein, geht es auf der Wand unter und wirkt verloren. Mit einem großen Passepartout und damit größerem Bilderrahmen kann man den Bildern mehr Größe verleihen, allerdings sind auch dem Trick irgendwo Grenzen gesetzt. Ist die Wand zu klein, sprich der Freiraum neben dem Rahmen hin zu Möbeln, Türen oder Ecken ist zu gering, wirkt es gequetscht. Dann sollte ein anderer Platz gefunden werden.
Gerade das Licht hat einen starken Einfluss auf die Wahrnehmung. Es beeinflusst Farbkraft und Detailschärfe. Ideal ist eine gleichmäßige und diffuse Beleuchtung, vermeiden Sie dunkle Ecken. Bei Akzentuierung mit Spots achten Sie auf den Schattenwurf an der oberen Kante.
Bei der Platzierung direkt gegenüber von Fenstern muss auf die Wahl des Glases geachtet werden, um Reflektionen zu vermeiden. Direkte Sonneneinstrahlung soll zum Schutze des Bildes vor UV-Strahlen vermieden werden, wenn es sich nicht vermeiden lässt, muss gerade bei Originalen das Bilderrahmenglas einen hohen UV-Schutz haben.
Idealerweise ist die Wandfarbe neutral, so haben Sie bei der Wandgestaltung am meisten Möglichkeiten.
Visualisieren Sie Ihre Gestaltungsideen am besten schon, bevor das erste Loch gebohrt ist.
Reihen und vor allem die Abstände zwischen den Bildern lassen sich gut ausprobieren, wenn die Bilder an die Wand gelehnt werden. Legen Sie etwas darunter, um Kratzer am Rahmen, Boden oder an Möbeln zu vermeiden.
Gruppen können zunächst auf dem Boden positioniert werden und so angeordnet werden, dass sich ein harmonisches Gesamtbild ergibt. Alternativ lassen sich auch digital verschiedene Gestaltungen durchspielen.
Den besten Eindruck bekommt man durch Papiere, die in passender Größe mit Malerband an der Wand fixiert werden.
Bei der Gestaltung und Anordnung der Bilder haben Sie mehrere Möglichkeiten. Je nach Geschmack und Stil des Raumes können Sie sich für eine geordnete Hängung mit klaren und strikten Linien entscheiden, oder Sie wählen eine zufällige, chaotische Hängung, die dem Raum einen gewissen Charme verleiht.
Egal für welche Hängung Sie sich entscheiden, durch jede Möglichkeit entsteht - bei richtiger Anbringung - am Ende ein harmonisches und stilvolles Gesamtergebnis. Grundsätzlich unterscheidet man bei den Gestaltungsarten im ersten Schritt, ob man ein einzelnes Bild oder eine Bildergruppe an der Wand anbringen möchte. Je nachdem gibt es auch unterschiedliche Varianten bei der Aufhängung. Während ein einzelnes Bild dort platziert wird, wo es am besten wirkt, muss bei mehreren Bildern zusätzlich noch auf den Zusammenhang und das perfekte Zusammenspiel geachtet werden, denn Gruppierungen schaffen einen optischen Zusammenhalt.
Festzustellen ist, dass das menschliche Auge klare Linien und Symmetrien mag. Daher orientieren sich viele Gestaltungsratgeber an primär horizontalen oder auch vertikalen Linien. Diese Regeln sind immer relevant, der künstlerischen Freiheit steht aber natürlich trotzdem nichts im Wege. Im Folgenden haben wir Ihnen die beliebtesten Gestaltungsarten zur Bildaufhängung zusammengestellt.
Die verschiedenen Gestaltungsregeln lassen sich wunderbar miteinander kombinieren, so lassen sich lockere, aber gleichzeitige geordnete Wandbespielungen realisieren, die für den Betrachter interessant anzuschauen sind und sein Interesse wecken. Neben der Wahl des optimalen Bilderrahmens hat die Wandgestaltung also einen sehr entscheidenden Einfluss auf die Wirkung des Bildes. Gerade bei Ausstellungen sollte man der Anordnung genauso viel Aufmerksamkeit widmen, wie der Auswahl der Motive selbst.
© Walter Schels
Besonders gut eignen sich Bilderrahmen zur Wandgestaltung in Treppenhäusern. Hier können mehrere Bilder kreativ und eindrucksvoll arrangiert werden. Hier folgt die Achse durch die Mitte der Bilder entlang dem Anstieg der Treppe.
Aber auch als eigenständiges Gestaltungselement entfalten Bilderrahmen eine beeindruckende Wirkung.
Anmerkung unsererseits:
Auf der einen Seite freuen wir uns, dass in vielen Wohnideen auch leere Bilderrahmen als Dekoelement eingesetzt werden. Doch ein gerahmtes Bild ist immer noch viel schöner.
© Miki Lin
- Entscheiden Sie sich bereits im Voraus für bestimmte/zusammenhängende Motive, so wird Ihnen die Auswahl der Gestaltungsart erleichtert.
- Untersuchen Sie den Platz der Hängung vorher genauer: sind die Lichtverhältnisse optimal, wie wirkt die Hängung später in Bezug auf Einrichtung und Wände.
- Richten Sie das zentrale Werk der Hängung auf Augenhöhe (1,55m) aus und ordnen Sie die restlichen Rahmen um dieses Werk herum.
- Testen Sie die Anordnung vorher auf dem Boden aus, oder bringen Sie Kartons im passenden Format an, um so die passende Anordnung zu finden.
Wir hoffen, dass wir Ihnen mit diesen Tipps und Tricks eine Inspiration für Ihre Wandgestaltung geben konnten und wünschen abschließend viel Spaß beim Aufhängen.